Ausstellung zur Jüdischen Sportgeschichte ein voller Erfolg – Bernardo Grosser bleibt in Zwickau

Mittwoch
23 Nov
2022

Die dreiwöchige Ausstellung zur jüdischen Sportgeschichte “Zwischen Erfolg und Verfolgung” in den Zwickau Arcaden ist vorbei und die Organisatoren ziehen eine durchweg positive Bilanz. „Das Begleitprogramm mit Schulkino, Stadtführungen und Diskussionsrunden lockte über 800 Gäste an. Die Ausstellung an sich nochmals mehrere hundert Menschen“, so Matthias Bley vom Alten Gasometer e.V., der weiter ergänzt: „Hinter dem Projekt stand eine fast einjährige Planung. Das erfüllt uns sowohl mit Stolz als auch mit Demut, denn ohne die vielen Projektpartner wäre das nicht möglich gewesen. Ein Dank geht dabei vor allem an die ehrenamtlich arbeitende Projektgruppe, die fast ein Jahr an dieser Ausstellung und der Forschung zum jüdischen Sport in Zwickau arbeitete.“ Ein besonderes Lob gab es vor allem zur Eröffnung für die Fans des FSV Zwickau, die sich maßgeblich am Projekt beteiligten und damit ein positives Beispiel in der sächsischen Fanlandschaft darstellen.

Die Ausstellung würdigte mit Hilfe großformatiger skulpturaler Präsentationen den bedeutenden Anteil jüdischer Athletinnen und Athleten an der Entwicklung des modernen Sports in Deutschland. Die Arbeit und Recherche zur Ausstellung wurde zusätzlich von einem Fund zur Zwickauer Stadt- und Sportgeschichte geprägt: ein Foto der Fußballmannschaft des Jüdischen Turnvereins „Hatikwah“ Zwickau, neben Makkabi Zwickau der einzige bekannte jüdische Sportverein der Stadt. Leider ist nur eine abgebildete Person bekannt, der Torwart Bernardo Grosser. Er erhielt 1996 die Martin-Römer-Ehrenmedaille der Stadt Zwickau.

Die Aufarbeitung zur jüdischen Sportgeschichte der Stadt Zwickau ist damit aber noch nicht abgeschlossen. „Neben einigen Funden wie Ergebnissen und sogar Mannschaftsaufstellung von Makkabi Zwickau ist es uns weiterhin gelungen auch das genaue Gründungsdatum sowie den 1. Vorstand von „Hatikwah“ Zwickau herauszufinden. Unbeantwortet bleibt aktuell die Suche nach dem genutzten Sportplatz der jüdischen Fußballvereine hier in Zwickau.“, teilte der am Projekt beteiligte Traditionsbeauftrage des FSV Zwickau, Christian Fritzsch, mit. Für das kommende Jahr ist in Zusammenarbeit mit dem Zwickauer Stadtarchiv eine Veröffentlichung aller Erkenntnisse in der Schriftenreihe „Cygnea“ geplant.

Bekannte Schirmherren waren Joe Enochs, Trainer des FSV Zwickau, Constance Arndt, Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, und Danny Röhl, Co-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Männer.

Die Ausstellung zieht nun weiter durch Deutschland. Bernardo Grosser wird weiterhin in Zwickau bleiben und kann von Vereinen, Einrichtungen oder auch Schulen als Leihgabe gebucht werden.

Eine Ausstellung des Zwickauer Fußballgeschichten e.V., des Fanprojekt Zwickau e.V. und des Alter Gasometer e.V., des Zentrum Deutscher Sportgeschichte e.V., unterstützt vom FSV Zwickau e.V., den Arcaden Zwickau und dem Filmpalast Astoria Zwickau.

Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

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