Auf den Spuren jüdischer Geschichte: Eine Stadtführung durch Zwickau

Dienstag
12 Nov
2024

Am 9. November 2024, dem 86. Jahrestag der Reichspogromnacht, führte Dr. Christian Landrock (Historiker) eine Gruppe von rund 20 Teilnehmenden auf den Weg durch die Straßen von Zwickau, um die Spuren jüdischen Lebens in der Stadt zu entdecken. Die Stadtführung „Jüdisches Leben in Zwickau“ führte über historische Orte, die das jüdische Leben in Zwickau prägten und Plätze, die an das Leid und die Verfolgung während der NS-Zeit erinnern.

Vom Treffpunkt am Platz der Völkerfreundschaft ging es zum Georgenplatz, von dem aus während der NS-Zeit vor allem jüdische Bürger*innen deportiert und in Konzentrationslager verschleppt wurden. Der nächste Halt der Führung war das Schloss Osterstein, das in der NS-Zeit ab 1933 als Außenlager des KZ-Flossenbürg diente und in dem vor allem politisch Verfolgte inhaftiert waren. Weiter führte der Weg zur Katharinenstraße, ehemals Burgstraße 10, wo sich ab 1920 das Gebetshaus der jüdisch orthodoxen Gemeinde in Zwickau befand. Dieses Gebäude wurde am 9. November 1938, während der Reichspogromnacht, in Brand gesetzt. Seit 1993 erinnert eine Gedenkplatte an das Gebetshaus. Die letzte Station des jüdischen Rundgangs in Zwickau war das ehemalige Wohnhaus der Familie Grosser in der Leipziger Straße. Hier betrieb die Familie ein Altwaren- und Textilgeschäft. Bernardo Grosser, der 1936 Deutschland verließ, behielt die Stadt trotz des erlebten Antisemitismus in Erinnerung. Heute erinnern Stolpersteine am ehemaligen Wohnhaus an die Familie Grosser

Am 17.11. um 15 Uhr lädt der Alte Gasometer e.V. noch einmal zur Stadtführung „Jüdisches Leben in Zwickau“ im Rahmen der Novembertage ein: Treff ist wieder der Platz der Völkerfreundschaft (Eingang Osterweihstraße).

Gedenken an die Reichspogromnacht 1938

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