Sind zehn Bäume genug?! Zwickau diskutierte über NSU-Aufarbeitung und Gedenken

Tuesday
13 Oct
2020

Mit dem Kölner Kabarettist Fatih Çevikkollu

Ist der Gedenkhain für die zehn Opfer des rechten Terrortrios NSU am Schwanenteich das finale Statement der Stadt oder kann und muss Zwickau noch mehr tun? Meint Gedenken und Aufarbeiten überhaupt dasselbe? Diese Fragen wurden am Dienstagabend, 13.10.2020,  mitunter hitzig diskutiert.

Im Podium schilderte der Kölner Kabarettist Fatih Çevikkollu, dass auch das Gedenken an das Nagelbombenattentat der Rechtsterroristen vor einem Friseurgeschäft in der Keupstraße ein zähes Ringen ist. Stadtrat Christian Siegel (CDU/FDP-Fraktion) und Ulrike Lehmann, Zwickaus Integrations- und Ausländerbeauftragte, plädierten dafür, dass jede Form des Gedenkens die Bürger*innen der Stadt mitnehmen müsste.

Jakob Springfeld – für seine Engagement gegen rechts eben erst mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet – setzt sich hingegen für ein deutlicheres Zeichen ein: Zwickau brauche endlich ein Dokumentations- und Bildungszentrum. Auf einem „Gast-Stuhl“ konnte sich zudem das Publikum in die Diskussion einbringen. Auch hier wurde deutlich: Zehn Bäume sind ein guter Anfang, aber um antidemokratischen Tendenzen entgegen zu wirken, braucht es vor allem mehr Aufklärung zu rechten Strukturen.

Veranstalter: Alter Gasometer e.V.

Arbeitskreis „Zwickau Ticker“ arbeitet weiter!

Zum vorhergehenden Blog-Artikel

Bewusstseinskabarett in der Fucikschule mit Fatih Çevikkollu

Zum nächsten Blog-Artikel