- 27. Januar: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, Befreiung KZ Auschwitz
- jährlich wechselnd im April/Mai: Gedenktag Yad vashem
- 03. Oktober: Tag der Deutschen Einheit, Einheitsdenkmal am Alten Gasometer
- Veranstaltungsreihe Novembertage
- 04. November: Selbstenttarnung des NSU, Schwanenteich
- 09. September: Gedenken an die Opfer des Faschismus, Schwanenteichgelände
- 09. November: Mauerfall, Einheitsdenkmal am Alten Gasometer
- 09. November: Reichspogromnacht, Georgenplatz Zwickau, ehemaliges NS-Zentrale Zwickau
- 09. November: Reichpogromnacht, jüdischer Friedhof Zwickau
Der 27. Januar ist auch in Zwickau der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Stadt steht für viele Bewohner sicher für etwas ganz Anderes, als für Verbrechen und die dunkle NS-Vergangenheit. Nachdem im Jahr 1996, durch eine Initiative des damaligen Bundespräsident Roman Herzog, dieser Tag zum offiziellen Gedenktag für die Opfer der NS Diktatur wurde, wollen wir auf Schicksale und Orte im Raum Zwickau aufmerksam machen, um neben dem Gedenken und Erinnern auch Lernprozesse anzustoßen und über die vermeintlich unbekannten Geschichten zu informieren.
Im Fokus stehen dabei dieses Jahr die Euthanasieopfer, die es auch in Zwickau zu beklagen gab. Unter dem Begriff der Zwangssterilisation versteht man die Herbeiführung von Unfruchtbarkeit (Zeugungsunfähigkeit) bei Menschen ohne deren Einwilligung. Die Geschichte der Euthanasie ist in Deutschland durch die Zeit des Nationalsozialisten und deren Morde unter dem Vorwand der „Rassenhygiene“ geprägt. Gedenk- und Erinnerungsworte werden von der Bürgermeisterin Kathrin Köhler gesprochen.
Tradition ist es in den letzten Jahren, den Ort des Gedenkens für den 27. Januar zu wechseln und auf verschiedene Facetten des Nationalsozialismus und seiner Folgen im Landkreis Zwickau aufmerksam zu machen. Dabei waren wir im August-Horch-Museum. Der Automobilbau prägt seit über 100 Jahren die Wirtschaft und trägt maßgeblich zum Wohlstand der hier lebenden Menschen bei.
Aber auch hier wirkte sich das grausame Regime des Nationalsozialismus in Zusammenhang mit dem Automobilbau aus. Auch waren wir im Schloss Osterstein, welches im Nationalsozialismus als Gefängnis diente. Ebenso wurden die KZ-Außenstellen von Flossenbürg in Mülsen und Lengenfeld beleuchtet und auf die Euthanasieopfer spielen eine Rolle in der Region. Im Hermann-Gocht-Haus in Weißenborn, wo noch heute pflegebedürftige Gehörlose leben, hatte 1940 das Sächsische kirchliche Taubstummenheim sein Domizil. Damals protestierte der Heimleiter Hermann Gocht gegen den Abtransport von fünf Bewohnern und erreichte, dass sie nach wenigen Tagen zurück nach Zwickau verlegt wurden – ein erfolgreicher Widerstand gegen die Euthanasie in Deutschland.